Monotypien


Erdig und kraftvoll

 

Die Grafikarbeiten von Eef Zipper sind in sich sehr kompakte Aussagekräftige Werke; erdig und kraftvoll wählt sie dafür die Farben. Schwarz und Rot erlauben die Suggestion von Verletzung und Verwundung, Rostfarben tragen die Vergänglichkeit in sich; es formuliert sich hier Werden und Vergehen als „das“ Urprinzip des polaren Seins.


 

Auf diesen Rhythmus von Tod und Wiedergeburt und das darin enthaltene transformatorische Potential hinzuweisen entspricht ganz dem Element und Wesen der Künstlerin zu dem sie mit fortschreitendem menschlichen und künstlerischen Reifeprozess immer mehr vordringt und daher nun auch direkter durch ihre Kompositionen transportiert. Das dabei verwendete Material Sand ist nicht nur das Symbol für Spuren und das Vergängliche, sondern steht für die Wandlung an sich, denn Sand ist nicht nur form- und veränderbar, sondern bereits in sich selbst verwandeltes.

Die farbigen Flächen werden aus verschiedene Ebenen übereinander und korrespondierend aufgebaut. Sie sind nicht immer blickdicht, lassen die anderen Farbschichten und ihre Strukturen durchscheinen, oder vermischen sich. So entsteht eine Spannung, sie beginnen zu vibrieren und die so aufsteigende Lebendigkeit beinhaltet den Wandel, denn nur durch Bewegung ist Wandel möglich.

Vermittelt und symbolisiert werden hier Seelenschichtungen in denen Altes aufplatzt, Verwundungen geschehen und vernarben, Zeichen und Spuren  entstehen und sich wieder verwischen im ewigen transformatorischen Kreislauf des Lebens.


 

Waltraud Schwarzhappel, Kunsthistorikerin

Monotypie fürs Kunsthaus
Monotypie fürs Kunsthaus